25.05.2021

Markttransparenz bei Gleitringdichtungen:  Darum ist oft ineffiziente Technik im Einsatz

DEPAC gilt in der Branche als High-Tech-Schmiede und Anbieter von technisch-führenden und qualitativ-hochwertigen Gleitringdichtungen (GLRD). Auch wenn Gleitringdichtungen vermeintlich kleine Komponenten in der Prozessindustrie sind: Für die Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Pumpe, des jeweiligen Kompressors oder Reaktors, sind es essenzielle Bauteile. Störungen oder gar aufwändige Reparaturen von Dichtungsproblemen können ganze Produktionsabläufe beeinträchtigen oder schlimmstenfalls zum Erliegen bringen. Probleme, die mit enormen Kosten verbunden sind – und oft bereits im Vorfeld vermieden werden könnten. Denn: Nicht immer werden in Anlagen und Aggregaten die technisch besten Komponenten verbaut.

Type 161

Kaum Wettbewerb

Der Grund? Der Ersatzteilmarkt ist jahrzehntelang gewachsen und somit ein äußerst lukratives Folgegeschäft für die Anlagen- und Aggregatehersteller. Wenig überraschend also, dass dort eine nachhaltige und langfristige Dichtungslösung keine übergeordnete Priorität genießt.

Ein wirklicher Wettbewerb findet auf dem Dichtungsmarkt nicht statt. Anders ist es nicht zu erklären, dass wesentliche Norm-Standards weit hinter den heutigen technologischen Kenntnissen hinterherhinken. Auch im Protfolio von DEPAC finden sich technisch-überholte Produkte – ganz einfach deshalb, weil sie auf dem Markt nach wie vor verlangt werden. Und trotzdem sind wir der Überzeugung, dass bei diversen Anwendungen andere Konstruktionen sinnvoller sind. Unsere Kunden werden daher individuell beraten und gemeinsam wird nach der besten Lösung für die jeweilige Anwendung gesucht.

Beispiel: Einsatz von nicht druckentlasteten Gleitringdichtungen als technisch überholte Lösung

Ein Beispiel für diese hinkende Marktentwicklung: Der Einsatz von hydraulischen, nicht druckentlasteten Gleitringdichtungen. Bei dieser Konstruktion wird der zusätzlich zum notwendigen und einkonstruierten Federdruck, der hydraulische Druck auf die GLRD-Fläche weitergegeben. Das bedeutet: Egal, bei welchem Druck die Dichtung arbeitet, es wird ein zusätzlicher, nicht notwendiger Druck auf die Flächen ausgeübt. Dieser Umstand erhöht die Reibung. Und wo mehr Reibung, da mehr Wärme und mehr Verschleiß. Mit der Konsequenz, dass die Lebensdauer der entsprechenden Gleitringdichtung deutlich reduziert wird.

Begründung der Branche hält Praxisüberprüfung nicht stand

Der Umstand, dass die Lebensdauer von Gleitringdichtungen, die nicht druckentlastet sind, wesentlich geringer ist, als jene druckentlasteter Pendants, ist seit vielen Jahren bekannt. Und trotzdem werden entsprechende Produkte nach wie vor in Anlagen und Aggregaten verbaut – aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, wie kommuniziert wird. Eine wenig nachvollziehbare Begründung, da die Bauteile, unabhängig davon, ob druckentlastet oder nicht, grundsätzlich ident sind. Der einzige Unterschied: Bei druckentlasteten GLRD befindet sich an der Gleitfläche bzw. hinter der Gleitfläche ein kleiner Absatz. Ein Detail, das keinen Einfluss auf den Preis nimmt – und das Argument der Wirtschaftlichkeit daher ad absurdum führt. 

 

In unterschiedlichen Industriebereichen, etwa in Raffinerien, wurde daher schon vor längerer Zeit vorgeschrieben, dass alle eingesetzten Gleitringdichtungen druckentlastet sein müssen. Und auch in anderen Branchen gibt es keine nachvollziehbaren und vernünftigen Gründe, weiterhin nicht druckentlastete Gleitringdichtungen einzusetzen.

So finden unterschiedliche Flüssigkeiten zur passenden Gleitringdichtung

Welche Bauweise der eingesetzten Gleitringdichtung ist die richtige?